Der große Hype

Emmas sechstes Zauberwort

Gehypte Bücher – jeder will sie lesen, sogar diejenigen, die nicht oder nur sehr wenig lesen. Im Moment erkennt man sie im Buchhandel daran, dass sie größtenteils nicht lieferbar sind. Das Zauberwort lautet Papiermangel. Aber das ist ein anderes Thema.

to hype bedeutet auf Englisch zu übertreiben. Aber sind gehypte Bücher wirklich Übertreibung? Oder werden sie gelesen, weil sie die LeserIn einfach bewegen, zerreißen und widerzusammen setzen? Weil sie einfach den Ruhm „verdienen“?

Ich bin zwiegespalten, was das Thema angeht. Besonders weil gehypte Bücher nicht gleichzusetzen sind mit Highlight-Büchern. Gehypt werden im Buchhandel gerade vor allem die Graphic Novels Heartstopper und alles, wo Colleen Hoover draufsteht. Highlights? Colleen Hoover schreibt großartige Liebesgeschichten, die immer ein oder zwei i-Tüpfelchen haben, die sie von anderen abheben. Aber gelesen habe ich seit Jahren keine mehr, mein Interesse ist abgeflacht, denn trotz des i-Tüpfelchens, wie beispielsweise ein taubstummer Love Interest, hat mich keines mehr gereizt. Sie versauern auf meinem Ebook-Sub. Die Serie Heartstopper habe ich an einem Tag durchgesuchtet, Netflix sei Dank, denn Grapic Novel reizt mich leider überhaupt nicht. Ich kapier einfach nicht, welche Schriftblase ich als erstes lesen muss und spoilere mich regelmäßig selbst. Da kann ich dann weder die Bilder noch den Text genießen. Aber für wen es etwas ist, ist dieser Hype meiner Meinung nach vollkommen gerechtfertigt.

Aber wieso gerade dieser Bücher? Wo doch so viele andere Geschichten es ebenso verdienen. Das soll keine Tirade werden, die meisten Geschichten verdienen den Hype. Und nur weil mir ein Hype-Buch nicht gefällt, heißt das nicht, dass es anderen auch nicht gefallen muss, dass sie es mehr lieben als meine Lieblingsbücher. Es gibt ja schließlich mindestens einen Grund, wieso Bücher gehypt werden. Schade finde ich, wenn dieser Hype vom Verlag ausgelöst wird. Klar, Gruppieren die ihre Titel nach A, B und C. Klar, geht es ihnen um die Geschichten, aber auch um Umsatz. In Buchhandlungen ist das auch nicht anders. Aber wenn der Hype von mehreren Bloggern ausgelöst wird, weil sie diese Geschichte lieben, dann finde ich es das Schönste auf der Welt und ein unglaubliches Geschenk für den/die Autorin.

Trotzdem oder gerade deswegen begegne ich Hype-Büchern inzwischen mit Vorsicht. Man weiß nie, woher der Hype herrührt. Einerseits, um mir mein Lesevergnügen nicht kaputt machen. Denn Hype-Buch gleich „Muss-in-allem-Perfekt-sein.“ Da sind meine Erwartungen von vorneherein viel höher, als bei einem anderen Buch. Und andererseits, weil ich inzwischen sehr konkrete Vorstellungen davon habe, was ich gerne lese und was nicht so gerne. Und Hype Bücher sind nun mal Hypes, weil sie eine breite Masse ansprechen, weil sie für jeden verständlich sind, weil sie tief gehen, aber vielleicht für mich nicht tief genug. Versteht ihr, was ich meine?

Wie steht ihr zu Hypes? Springt ihr auf jeden Zug auf? Oder begegnet ihr diesen Geschichten mit Vorsicht?


Liebe auf die erste Seite

❤ Emmas fünftes Zauberwort ❤

Während er las, verliebte ich mich in ihn, so wie man in den Schlaf gleitet: langsam zuerst und dann rettungslos.

John Green aus Das Schicksal ist ein mieser Verräter

Wenn die Liebe wie in Büchern wäre, wären viele Menschen deutlich glücklicher. Oder? So oder so ähnlich hat sich damals mein sechzehnjähriges Ich gefühlt, das als Booklover/Nerd/Außenseiterin keine Ahnung von Liebe außerhalb von Buchseiten hatte. Und Liebe in Büchern? Hürden und Hindernisse, aber am Ende ist alles gut und die beiden sind happy.
Das echte Leben? Eine Katastrophe! Oder zumindest war es das, bevor ich meinen Freund getroffen hatte und über meinen eigenen Schatten gesprungen war. Und all diese Liebe-auf-den-ersten-Blick-Gedanken abgeschüttelt hatte.
Schwierigkeiten im echten Leben: Du kannst nicht einfach mal in den anderen Protagonisten reinschauen und seine Gefühle ganz klar lesen. Sie stehen nicht schön in Schwarz gedruckt auf einer Papierseite, und du kannst nicht mal in deinen eigenen Kopf einfach reinschauen. Schön wärs manchmal!
Inzwischen weiß ich, dass Liebe sich nicht innerhalb einer Seite entwickelt. Echte Liebe braucht Zeit, um zu wachsen. Im Gegensatz zu Verknalltsein, das passt definitiv auf eine Seite!

Vor allem, was kann ich auf einer Seite transportieren? Gedanken? Gefühle? Aussehen! Zu allererst wird die Person beschrieben, dunkelhaarig, blaue Augen, Grübchen beim Lächeln, groß, klein, schmal, etc. Wir verknallen uns also ins Aussehen. Biologie lasse ich mal außer Acht, da gibts bestimmt auch einige Faktoren, aber in der Schule war ich da nie gut. Vielleicht wisst ihr ja, wie das funktioniert?
Klar, dass in Büchern die Kerle IMMER heiß sind. Die Mädels dürfen da ruhig etwas unscheinbarer sein, typisch Mauerblümchen. Da will ich mich gar nicht rausnehmen. Aber wenn man darüber nachdenkt, fällt es auf. Diversität kommt immer mehr, aber beim Aussehen greifen wir doch auf die beliebten „Idealbilder“ zurück. Spontan fällt mir im Jugendbuchbereich „Dumplin“ ein, wo es um nicht stereotypisches Aussehen geht. Kennt ihr noch andere?

Um zur Liebe zurückzukommen, …
Ein wichtiger zweiter Faktor sind Interessen und Gemeinsamkeiten oder gerade Unterschiede wie bei Ron und Hermine aus Harry Potter. Die aber auch das beste Beispiel dafür sind, dass im Buch einfach alles konstruiert ist, denn ein Buch hat nun mal nur seine 300-400 Seiten (typisch Jugendbuch). Dies ist natürlich abhängig vom Genre und der Welt, in der wir uns bewegen.

„Ich habe die Beziehung zwischen Ron und Hermine als eine Art Wunscherfüllung geschrieben. Hermine und Ron sind aus persönlichen Gründen zusammengekommen, die sehr wenig mit Literatur und viel mehr damit zu tun haben, dass ich mich an den Plot geklammert habe, wie ich ihn mir am Anfang ausgedacht habe.“ Die beiden hätten in der Realität wohl irgendwann eine Paartherapie gebraucht, meint die 48-Jährige.

J.K. Rowling (https://www.diepresse.com/1557370/harry-potter-autorin-bereut-hermines-ehe)

Was wirklich wichtig sind, ist die Einstellung bzw. Werte und Eigenschaften der Figuren, die entscheiden nämlich am meisten. Ist jemand besonders mutig, oder besonders hilfsbedürftig? Versucht immer das Richtige zu tun? Oder weigert sich konsequent gegen sein Schicksal? Es gibt so viele Kombinationsmöglichkeiten, die hier zu nennen, eindeutig den Rahmen sprengen würde. Meine Tipps für herausragende Liebesgeschichten im Fantasy Bereich sind „Cassardim“ von Julia Dippel, „Das Reich der sieben Höfe“ von Sarah J. Maas. Sehr gefühlvoll sind auch die beiden Liebesgeschichten von Ava Reed „Die Stille meiner Worte“ und „Wir fliegen, wenn wir fallen“.
Habt ihr Tipps? Lieblingsliebesgeschichten, die sich langsam entwickeln und richtig tiefgehend sind?

In meinen Romanen ist die Liebe ein kleiner, aber wichtiger Teil der Geschichte. Ich bin kein Fan von reinen Liebesgeschichten, weil mir da immer etwas Tiefe fehlt. Ohne Liebe geht es aber auch nicht – im echten Leben wäre das ja auch langweilig. Spoiler folgend

The Blinds

Aber so war die Liebe.
Nicht bunt, schillernd und märchenhaft perfekt.
Sie war Schmerz und Freude, Tränen und Lachen, Trauer und Hoffnung, Festhalten und Loslassen, Sehnsucht und Heimkehr.

Emma Marten aus The Blinds 2 – Spiel nicht nach ihren Regeln

Riley verliebt sich in ihren Coach Duke, weil er sie als Mensch wahrnimmt, weil er sie unterstützt und ihr hilft. Sie ist erst sechzehn und genauso konfus spiele ich mit ihren Gefühlen. Mit sechzehn haben die wenigsten Ahnung von der wahren Liebe, die meisten stecken noch komplett in der Selbstfindungsphase. Wir kann man jemanden richtig lieben, wenn man selbst nicht weiß, wer man ist? Diese Liebe erzähle in The Blinds aus Rileys Sicht.
Duke hingegen ist etwas älter als Riley, steht mit beiden Beinen im Leben und weiß genau, was er will. Jeglichen Emotionen hat er in der Scheinwelt des Zentrums längst abgeschworen, bis Riley mit ihrem gleichen Schmerz, der gleichen tiefen Einsamkeit sein Herz berührt. Er findet sich selbst in ihr wieder und bewundert ihre Stärke.

Dazwischen

Ich will dieses heftige Gefühl nicht Liebe nennen, denn dann tut sie verdammt weh. Liebe sollte nicht weh tun. Sie sollte perfekt und gut und rein sein.

Emma Marten aus Dazwischen 2 – Zwischen Hass und Liebe

In meiner Dazwischen Trilogie ist die Welt und auch das Figurensystem deutlich komplexer. Unsterbliche beherrschen die Sterblichen. Tod sehnt sich danach, menschlich zu sein, Gefühle zu empfinden, die er in seiner sterblichen Form nur als schwachen Abklatsch empfinden kann. Ihn als Love Interest für meine Protagonistin zu wählen, war äußerst schwierig umzusetzen. Einerseits durfte er nicht zu menschlich werden, andererseits aber auch nicht zu unnahbar. Resultat ist, dass die Liebe nur auf einem hauchfeinen Level stattfindet. Schwierigkeit dazu ist, dass Selena eine Seelendiebin ist und damit über eine Fähigkeit verfügt, die Tod hasst.
Selena war hier der deutlich leichtere Part, menschlich, emotional und nicht immer bereit, sich ihrer Angst zu stellen. Allerdings existiert keine Liebe in ihrer Welt, was bedeutet, dass sie keine Möglichkeit hat, die Gefühle, die sie schon bald empfindet, überhaupt einen Namen zu geben.

Liebe auf die erste Seite? Sicherlich nicht. Für mich sollten so viele Dinge wie möglich an das reale Leben angepasst sein, zumindest so weit umsetzbar 😉 Ich lasse mich gerne entführen, träume von Welten, Magien und Zauber, aber Gefühle sollten für mich immer realistisch dargestellt werden. Ansonsten platzt die tollste Seifenblase. Was nicht heißt, dass ich nicht gerne mal eine Liebesgeschichte lese oder schaue, die den Stempel „Kitschige Love Story“ verdient. Manchmal bin ich dafür einfach in der Stimmung, aber meistens brauche ich einfach die Realität.

Wie geht es euch damit? Liebe auf die erste Seite oder doch lieber ganz langsam?

Achtung Fehlerteufel

Emmas viertes Zauberwort

Rechtschreibfehler? Kommafehler? Vertauschte Buchstaben? Wir alle kennen das. Wenn ich selbst in meiner Korrekturphase für meinen Roman bin und analytisch lese, neige ich dazu, auch die anderen Bücher, die ich in dieser Zeit lese, analytischer zu lesen und kann diese Fehler weniger gut verzeihen, als wenn ich in meiner kreativen Schreibphase bin. Oder anders gesagt, sie fallen mir deutlicher auf. Stören tun sie mich nicht, außer sie häufen sich. Je mehr Fehler, desto schlechter finde ich die Geschichte, weil der Lesefluss leidet.

Im Endeffekt sind wir alle Menschen und Menschen machen Fehler. Wenn wir alle perfekt wären, was macht das Leben dann noch lebenswert? Oder bedeutend? Ohne Fehler gibt es ja auch keine Erfolge.

Bei meinen Geschichten ist das nicht anders. So viele Menschen lesen vor Veröffentlichung über den Text. Lektorin, Testleserinnen, ich mehrere Male, meine Mutter und trotzdem finde ich, nachdem das Buch gedruckt ist, immer noch ein paar. Ärgerlich, aber aufregen tue ich mich nur im ersten Moment.

Roter Faden

Was ich nicht so leicht verzeihe, sind Fehler im Aufbau. Der rote Faden, wie man so schön sagt. Oder Personen, die plötzlich anders heißen, oder agieren und in der Szene gar nicht dabei sind. Das stört mich richtig, kann zwar auch passieren, aber das empfinde ich schon als Schluderfehler. Nicht richtig aufgepasst, vielleicht nicht gut oder überhaupt nicht lektoriert.

Den roten Faden einzuhalten, die vielen Verknüpfungen, die man in einem vielschichtigen Werk geschaffen hat, zueinander zu führen, kann manchmal knifflig sein. Ich sehe das so wie ein Wollgarn, das man entwirren muss, wenn die Katze damit gespielt hat. Mir fällt das nicht so schwer, da ich bei einem Roman, den ich anfange zu schreiben, sowohl Anfang, Ende und Höhepunkt kenne. Den Weg dorthin nicht unbedingt. Aber ich weiß, wie ich schreiben muss, damit die einzelnen Fäden am Ende ins Ziel führen und Sinn ergeben.

Das Ende kann man auch versauen – auch ein Fehler?

Es gibt nichts Schlimmeres als ein Ende, auf das großartig hingearbeitet wird und man sich überiridsch darauf freut, das dann in wenigen Seiten abgehandelt ist. Einfach zu kurz kommt und nicht atmen kann, nenne ich das immer. Die ganze Spannung verpufft auf wenigen Seiten. Das letzte Ende, das mich in der Hinsicht enttäuscht hat, ist aus der Reihe Twisted Tales. Als absoluter Disney und Arielle Fan bin ich um „Inmitten der Wasserwelt“ nicht herumgekommen. Wer dieses Buch noch lesen möchte, bitte beim nächsten Absatz weiterlesen! Achtung Spoiler! Aber irgendwie bin ich damit nicht klar gekommen. Weder mit Erik noch mit Arielle, die beide irgendwie wenig bis gar nichts aus dem Disney Märchen hatten. Die ganze Handlung war langatmig und weder actionreich noch hatte einen hohen Loveanteil. Aber das Finale versprach einen Showdown mit Ursula und der Rettung König Triton, und ein gewaltiger Fluch – jaaa, versprach ist das richtige Wort. Der große „Kampf“ war in wenigen Seiten abgehandelt, weder Arielle noch Erik wirklich in Gefahr, von einer dramatischen Kussszene alles weit entfernt. Ursula war nicht böse, eher eingebildet und aufgeblasen. Erik war ein Träumer, der einfach kopflos durch die Gegend gelaufen ist. Und Arielle war sich überhaupt nicht im Klaren, was sie eigentlich wollte. Ich liebe Disney, aber nach dem zweiten Twisted Tale Reinfall werde ich wohl besser verzichten. Der „Fehler“ für mich dabei: Blasse Charaktere, keine Spannung, kein Knistern und dann ein Ende, das an Spannung, Rafinesse und Liebe nicht ansatzweise mit dem „richtigen“ Filmende mithalten kann. Spoiler Ende

Aber ist das wirklich ein Fehler? Oder nur mein Geschmack? Wie sehr beeinflusse ich als Autorin mein Leseverhalten als Leserin? Hätte ich es besser schreiben können? Hätte ich mehr Ideen haben können? Fragen, die mich früher bei einer Buchbewertung nicht gestört haben und überwiegend auftreten, wenn „Herzensthemen“ in meinen Augen einfach schlecht abschneiden oder mich total enttäuscht zurücklassen. Wie geht es euch dabei? Wie geht ihr damit um? Oder habt ihr dieses Problem vielleicht gar nicht?

Achtung Fehlerteufel

Fazit aus dieser kurzen Vorbetung: Man kann so vieles falsch machen, was in den Augen der LeserInnen aber unterschiedlich wirkt. Ich kenne Bloggerinnen, die die Twisted Tale Reihe lieben, sie haben vlt. andere Erwartungen an das Buch oder sie einfach nicht so hochgesteckt wie ich. Genauso kenne ich BloggerInnen, die Rechtschreibfehler nicht tolerieren. Unser persönlicher Stand, unsere Einstellung, unser Hintergrund beeinflusst, wie viele und welche Fehler wir verstehen und akzeptieren und welche die Geschichte maßgeblich beeinflussen, dass wir sie vielleicht sogar abbrechen. Der Fehlerteufel jedenfalls ist nicht auszumerzen. Fragt Stefanie Hasse, deren Name ist auf dem Cover vergessen worden. Oder in einem Buch, das ich vor Jahren gelesen habe, war ein Absatz doppelt abgedruckt. Beim Drachenmond Verlag hat auf jeden Fall die Verlagskatze schuld, wenn sie mal wieder über die Tastatur gelaufen ist 😉 Meine hat das leider noch nie gemacht.
Was ich damit sagen will, wird, glaub ich, deutlich. Fehler passieren. Und diejenigen, die ihn machen, ärgern sich am meisten darüber.

Wie schnell verzeiht ihr Fehler? Welche Fehler verzeiht ihr eher als andere?

Die richtige Message

Emmas drittes Zauberwort

Bücher sind Spiegel:
Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat

Carlos Ruiz Zafón

Jedes Buch braucht eine Message – ohne Message keine Geschichte. Egal, wie klein sie auch ist. Ich liebe es Messages in meine Bücher zu verpacken, sie als Lehr- und Aha-Effekt zu verstecken, und sie vielleicht sogar trotz schlechtem Ende über die Geschichte hinauswirken zu lassen.
Aber was, wenn eine Message – eine sehr bedeutende Message – am Ende eines Romans mit Füßen getreten wird? Wenn die Buchbubble zerplatzt und die harte Realität einlässt, die Message zerfetzt wie ein Stück Papier, das niemals gelesen werden soll? Was dann?

Ja, was dann? In meinem Fall ist eine Art Hassliebe entstanden, zu einer Reihe, die ich absolut vergöttert habe – Die Tribute von Panem. Wisst ihr welche Message ich meine?

Die Tribute von Panem kann man gut in einem Satz zusammenfassen: Teenagerin meldet sich freiwillig bei den grausamen Spielen, um ihre Schwester zu schützen, und wird zu Symbolfigur für den Widerstand. Die Message ist überaus klar, das Schützen der Schwester geht über alles, sogar über das eigene Leben von Katniss. Und dann kommt das Ende der Trilogie: Katniss überlebt, ihre Schwester Prim stirbt. Sie stirbt, als sie anderen helfen will, wird von einer Bombe zerfetzt. Auch eine Message, eine leicht veränderte zu Katniss. Der Tod passt zu Prim, die immer allen helfen will, die deutlich weniger egoistisch ist als Katniss. So ist die Realität.
Und trotzdem hätte ich es weit weniger furchtbar gefunden, wenn Katniss am Ende gestorben und Prim überlebt hätte. Denn alles wurde losgetreten, weil Katniss ihre Schwester beschützt hat. Prims Tod am Ende ist wie ein Schlag ins Gesicht, ein Kick in die Realität, obwohl man doch in der Buchbubble bleiben möchte.

Geht es euch auch so? Oder findet ihr das nicht so schlimm? Ist ja alles immer subjektiv.
Fallen euch noch weitere Beispiele ein? Mir tatsächlich ein paar, aber die sind alle weniger dramatisch, mir weniger in Erinnerung geblieben.

*Achtung Spoiler zu The Blinds*

Ich stand vor einem ähnlichen Problem. Es hieß Rory. In meiner ersten Dilogie The Blinds lernen wir Rory als totkranken Bruder von Riley kennen. Für ihn, aber auch für sich geht Riley zu den Blinds. Rory zurückzulassen, bricht ihr fast das Herz. In meiner ursprünglichen Idee sollte Rory sterben und Riley so wütend und fuchsteufelswild auf die Regierung sein, dass sie diese zu einem Umdenken verleitet. Aber egal wie ich die Idee hin und her drehte, von allen Seiten beleuchtete – ich konnte Rory nicht sterben lassen. Es hätte nicht nur mein Herz gebrochen, sondern wahrscheinlich auch eures.
Auch Riley hätte das nicht überlebt. Sie schöpft ihre Kraft aus ihrem Bruder, aus der Liebe zu ihm. Nichts auf der Welt hätte sie zur Rebellin gemacht, sie hätte sich eher selbst getötet, um dem Schmerz zu entkommen.
So ist ein Kompromiss entstanden, der weder die Message noch meine ursprüngliche Idee zugrunde richtete. Der Buchbubble und Realität die Waagschale hält.

*Spoiler Ende*

Ein Kompromiss der Buchbubble und Realität die Waagschale hält

Das ist mir sehr wichtig. Bücher bedeuten für mich eine Flucht aus dem Alltag, ins Phantastische, in zerstörte Welten und gescheiterte Systeme. Eine Flucht vor Problemen und gleichzeitig eine Lösung. Denn ich bin an diesen Büchern gewachsen, habe die Lösungen der Protagonistin für mich mitgenommen. Die Message habe ich in mein eigenes Leben integriert und versucht, zu lernen. Sie ist mir das Wichtigste an meinen Büchern, auf ihr basiert meine Buchidee.
Gerade deswegen muss ich mit Hoffnung aus einer Geschichte herausgehen können, denn sonst kann ich nichts für mich mitnehmen. Die Tribute von Panem hat mich schockiert zurückgelassen, hoffnungslos. Kein Lichtschimmer auf der letzten Seite. Nur völliges Unverständnis, Wut und Ernüchterung. Deswegen ist die Tribute von Panem noch lange kein schlechtes Buch, es hat den Weg für unzählige Jugend Dystopien geebnet. Auch für meine Geschichten …

Wie sehr braucht ihr Hoffnung am Ende einer Geschichte?

Komfortzone Buchmesse

Emmas zweites Zauberwort

Aus aktuellem Anlass

Buchmesse? Als Kind ein Traum. Ich wollte da unbedingt hin und als meine Mama mich für alt genug hielt, sind wir mit einer Freundin und deren Mutter auf die Frankfurter Buchmesse gegangen. Und was soll ich sagen? Ich war geschockt, von den vielen Menschen, der Enge, dem Lärm und allem anderen. Die Bücher waren toll und einige durften auch mit nach Hause. Aber danach wollte ich lange, lange Zeit nicht mehr auf eine Buchmesse. Von allem zu viel! Dann lieber oft in die Buchhandlung und stundenlang stöbern.

Erst durch mein Germanistik Studium kam ich wieder auf den Gedanken, zur Buchmesse zu fahren. Frankfurt. Es war laut, eng und voll. Aber die Tage für Fachbesucher waren doch entspannter als das Wochenende. Blöd nur, dass ich die ganzen Neuerscheinungen entweder durch JuLiD (https://www.julid-online.de/) schon gelesen hatte oder zumindest schon in allen Vorschauen markiert. Überraschungen oder Neuentdeckungen gab es nur wenige. Also einen Mehrwehrt habe ich dabei nicht wirklich gehabt.

Buchmesse war für mich in meiner eigenen kleinen Buchbubble, ohne Facebook und Instagram und wenig gleichgesinnte Freunde, die so viele Bücher gelesen haben, wie ich, uninteressant. Bis ich mir meinen Traum erfüllte und mein erstes Buch veröffentlichte. Plötzlich war ich nicht mehr Leserin, sondern Autorin. Und die Buchmesse bekam eine ganz andere Bedeutung. Das ausschlaggebende Wort heißt MARKETING. Ein Tipp, geht niemals unvorbereitet auf eine Buchmesse, ohne Plan, ohne ein paar Vorstellungen, was euch erwartet. Heiliger Bimm-bamm, Menschen ansprechen, Menschen Lesezeichen geben, Werbung machen. Am ersten Tag habe ich kaum ein Wort rausbekommmen, am zweiten ging das dann schon etwas einfacher. Ich habe Bloggerinnen getroffen und mich mit ihnen unterhalten. Feedback: Ziemlich schüchtern, aber nett.

Einmal war ich in Leipzig, mehrere Male in Frankfurt bis das große C einmarschierte. Gebracht hat mir die Messe vor allem Kontakte zu Bloggerinnen. Ich habe bei meinem Lieblingsevent, das von der Bloggerin Monica – Süchtig nach Büchern – ins Leben gerufen worden ist, viele nette Kontakte geknüpft, besonders über einen bin ich sehr dankbar. Denn nur kurz danach gehört Bianca – Biancas Bücherhimmel – auch schon zu meinem Bloggerteam.

Ich finde es schade, dass Leipzig schon wieder abgesagt wurde. Kann es aber auch verstehen, allein die Kosten, die damit verbunden sind, von der Gesundheit gar nicht zu reden. Grandios sind die „Blogger-Messen“, die quasi aus dem Nichts entstanden sind, um die Lücke zu füllen. Was dabei auf der Strecke bleibt oder einfach anders ist. Der Austausch, die Massen, die Freunde, die man wieder trifft und neu dazu gewinnt. Das ist das Positive, wenn ich an eine Messe denke.

Wieso also Komfortzone Buchmesse? Um es ganz unverblümt zu sagen: Ich hasse Buchmessen. Ich hasse die vielen Menschen, die Enge, die Lautstärke, das Gedränge, die eklige Luft. Ich muss ziemlich weit aus meiner Komfortzone raus, meinen eigenen Schweinehund besiegen, um auf eine Messe zu gehen. Und eigentlich bin ich ganz froh, dass sie abgesagt wurde, denn wieder ein Grund, für mich keine Ausrede zu erfinden, mir in den A* zu treten, um dorthin zu gehen.

Trotzdem liebe ich Buchmessen? Ja! Denn nur dort treffe ich meine liebsten Büchermenschen und lerne neue kennen. Es ist ein Sammelsurium an Gleichgesinnten. Und es tut mir leid für all diejenigen, die nicht wie ich sich hundert Mal in den Hintern treten müssen, bevor sie dafür den Mut aufbringen.

Was ich brauche? Was ich toll fände? Eine Buchmesse im kleinen Rahmen. Nicht so viele Wahnsinnige, sondern Bücherverrückte. Online läuft das ziemlich gut und gleichzeitig ist das mit noch mehr Aufwand verbunden. Frei nehmen? Fehlanzeige. Geht irgendwie neben der Arbeit. Wie alles andere eben auch. Also schauen wir auf Frankfurt und hoffen, dass alle Umstände unter einem guten Stern stehen.

Wie steht ihr zum Thema Buchmesse? Geht ihr gerne hin oder braucht ihr einen Tritt wie ich? Kennt ihr vielleicht sogar kleinere Messen, die es lohnt, mal zu besuchen? Schreibt eure Meinung gerne in die Kommentare!

Ein Roman ohne Vaterfigur? Für mich undenkbar!

Emmas erstes Zauberwort

Vaterfigur definitert Google folgendermaßen: „männliche Person, die für jemanden ein väterliches Vorbild, eine Persönlichkeit darstellt, die er bewundert, [wie einen Vater] achtet“

Jaery aus Dazwischen

Das Thema Vaterfigur begleitet mich schon seit meiner Kindheit. Dabei habe ich einen wunderbaren Vater, der sich jeden Samstag mit mir hingesetzt und Mathe gelernt hat, der mich egal zu welcher Uhrzeit von wo auch immer abgeholt hat, der mich Herr der Ringe still hinter der Couch ansehen ließ und mir jeden Abend vorgelesen hat. Ich bin definitiv ein Papa-Kind.

Vielleicht ist es mir deswegen so wichtig, dass meine Protagonisten immer eine Vaterfigur haben, die sie in allem unterstützt. Aber diese Liebe zu einer Figur spiegelt sich auch in meinen Lesevorlieben. Bücher, denen eine Vaterfigur fehlt, können für mich trotzdem großartig sein, aber der emotionale Bezug zur Protagonistin oder dem Roman ist nicht so stark, wie wenn eine vorhanden wäre. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass meine liebsten Figuren in Büchern nicht die Protagonisten sind. In der Reihe meiner Lieblingsbücher ist diese klare Linie ebenso deutlich.
In Harry Potter gab und gibt es keinen tolleren Charakter als Remus Lupin, dicht gefolgt von Sirius Black und Severus Snape – alle drei tot, dafür könnte ich JK Rowling heute noch umbringen. In meiner Jugendzeit hat mich nicht Edward von den Socken gehauen, sondern Carlisle. Katniss Everdeen war zwar ganz cool und manchmal auch taff, aber der wahre Held für mich waren Cinna und irgendwie auch Haymitch (auch wenn ich ihm in meiner Fantasie die Vaterrolle noch stärker zugedichtet habe, als sie in der Buchrealität wirklich war) und zuletzt meine absolute Lieblingsreihe von Joshua Palmatier „Die Geisterthron-Trilogie“, in der die Vaterfigur einfach so toll ausgeprägt ist, dass ich meine Lieblingstellen noch heute, gut zehn Jahre später immer noch dutzende Male lese und schwärme.

Aber wie passen Jugendromane, in denen die Jugendlichen erwachsen werden, sich von ihren Bezugspersonen lösen sollen und meistens gegen irgendwen rebellieren, mit der Vaterfigur zusammen? Ja, dieser Frage bin ich tatsächlich in meiner Bachelor-Arbeit auf den Grund gegangen – so stark hat mich dieses Thema beschäftigt.
Und beschäftigt mich noch heute. Sei es in meinen eigenen Romanen, sei es in geliebten Buchreihen.

Und ja, sie passen! Gerade die Loslösung von der Vaterfigur, das über sich Hinauswachsen, das Beschützen desjenigen, das gleichgestellt sein, zeigt doch, wie erwachsen ein/e ProtagonistIn ist. Ohne Vergleich, ohne Bezug zur Kindheit ist diese Veränderung eher schwerer darzustellen. Gleichzeitig ist da der Rest Kindheit, der Rest Geborgenheit und die Sicherheit, sich immer auf den „Vater“ verlassen zu können.

Die Entstehung von Jaery …
Meine Figuren entstehen zumeist aus Emotionen, Träumen und Gedanken. Aus kurzen Szenen im Leben von Menschen oder Beziehungen, die einfach nicht mehr aus meinem Kopf wollen. So auch Jaery, der seinen Namen einer überaus tollen Figur aus dem Roman „Black Beauty“ verdankt.
Ohne ihn könnte ich mir die Dazwischen Trilogie nicht vorstellen. Ohne ihn, wäre mein Protagonist Raedan nicht am Leben, um Selena zu retten. Ohne ihn hätte Selena nie erfahren, wer Raedan wirklich ist. Ohne ihn wäre vieles noch düsterer gewesen.
Die Szenen mit ihm haben mir besonders viel Spaß beim Schreiben gemacht, so oft sah ich ihn vor oder neben mir stehen oder sitzen, mich ansehen, mit mir sprechen. Er ist für mich mehr geworden, als ein paar Buchstaben auf dem Bildschirm. Er wurde die Stimme meines Gewissens, das Leitfeuer für Raedans und Selenas Entscheidungen.

Vaterfiguren notwendig?
Für mich – definitiv ja. Ich will und kann nicht ohne sie schreiben und will am liebsten auch keine Bücher mehr lesen, in der nicht zumindest ein Hauch von Vaterfigur auftaucht. Sie formen den/die ProtagonistIn, sie beweisen wahre Liebe, erleiden Schmerzen, ertragen Verlust, opfern sich, sind stolz, lieben bedingungslos und beschützen, um jeden Preis. Sie sind ebenso Helden.

Wer kommt dir als erstes in den Sinn, wenn du an eine Vaterfigur denkst? Brauchst du unbedingt eine Vaterfigur oder ist dir das egal?

Wer ist Emma?

Gute Frage, wenn ich das endgültig für mich herausgefunden habe, gebe ich dir eine Antwort darauf. Aber du willst ja auch nicht mit einer Unsichtbaren zu tun haben. Unter dem Reiter „Über mich“ habe ich ein paar Autorinnen Fakten zusammengetragen, schau da doch mal vorbei, wenn du es noch nicht gemacht hast. Da siehst du auch alle meine Veröffentlichungen auf einen Blick 😉

Emma Marten ist ein Pseudonym. Für ein Pseudonym habe ich mich tatsächlich aus zwei Gründen entschieden. Erstens, ich mag meinen Nachnamen nicht besonders. Zweitens, als ich anfing über eine Veröffentlichung nachzudenken, war ich mega schüchtern und hab kaum meinen Mund aufgekriegt. Also habe ich Emma erfunden, wie eine Figur aus meinen Geschichten. Sie ist mutiger, selbstbewusster und offener, wenn es heißt auf wildfremde Leute zuzugehen. Gut, wildfremd nicht, bücherbegeistert sind wir ja alle. Aber du weißt, was ich meine. Hat mal mehr, mal weniger gut geklappt. Aber es hilft und das ist die Hauptsache, oder?

Ich bin chaotisch, leidenschaftlich und ein Geek durch und durch. Obwohl ich ein absoluter Fan von Romantik bin, kriege ich das in meinem eigenen Leben nicht so hin – muss einer kapieren. Ich verabscheue Unordnung in meinem Bücherregal, aber der Rest der Wohnung sieht meistens aus wie ein Schlachtfeld – ich sag nur Klamottenstuhl. Wer kennts? Ich liebe Kerzen, hasse aber Streichhölzer und Feuerzeuge, die keinen langen Stiel haben. Tee trinke ich meistens nur ein oder zwei Sorten und meistens wird er kalt, weil ich ihn vergesse. Ich habe eine fast 21-Jährige Katze, die bei meinen Eltern geblieben ist, weil ich ihr die Umstellung nicht zumuten wollte und keinen Garten mehr habe. Ich kille meine Sukkulenten, versuche es aber trotzdem immer wieder.
Hast du noch Fragen zu meiner Persönlichkeit? Schreibs gerne in die Kommentare!

Und jetzt zum buchigen Part. Das regle ich über Listen, weil das etwas einfacher ist.

  • Aktuelle Lieblingsbücher (Reihenfolge geordnet nach, welche mir zuerst einfallen)
    • ~ Die Geisterthron-Trilogie
    • ~ Keeper of the lost cities – alle 3 Bände und wahrscheinlich auch die folgenden
    • ~ Cinder & Ella
    • ~ Frozen Crowns
    • ~ Alles, nichts und ganz viel Dazwischen
    • ~ und noch viele, viele mehr …
  • Lieblingswelten/-universen (nach Wichtigkeit geordnet)
    • ~ Harry Potter
    • ~ Star Wars
    • ~ Disney
    • ~ Herr der Ringe
    • ~ Mass Effect (habe ich erwähnt, dass ich zocke?)
    • ~ Narnia

Dann gibt es natürlich noch den großen Block der Lieblingsautoren. Und Schande über mein Haupt, ich kann euch kaum welche nennen, weil für mich vor allem die Welten und Geschichten im Vordergrund stehen, die sie erschaffen. Und ich nicht alles lese, was sie schreiben, nur weil sie es geschrieben haben. Früher war es mal JK Rowling, aber Autoren sind halt mehr als ihre Bücher und wenn man solche Ansichten vertritt, sorry, dann will ich damit nichts zu tun haben. Cornelia Funke ist eine Autorin, von der ich jede Neuigkeit abchecke, aber nicht alles lese. Ava Reeds Jugendbücher werde ich alle lesen, dafür kann ich mit ihren Romantasy Büchern gar nix anfangen. Asuka Lionera habe ich gerade für mich entdeckt und habe da noch etwas Nachholbedarf. Und dann natürlich Sarah J. Maas, von der ich zumindest alles anlesen muss, auch wenn ich Crescent City relativ schnell abgebrochen habe.

Was sind deine Lieblingsautoren, -bücher, -welten, von denen du einfach nicht genug bekommst?

Ich bin gespannt!
Emma

Emmas Zauber der Worte

Jede Geschichte ist es wert,
erzählt zu werden

Schreiben – hinter diesem simplen Wort steckt so unglaublich viel. Für mich ist schreiben wie atmen. Eine Selbstverständlichkeit, über die man nicht groß nachdenken muss. Wenn ich um Worte ringen muss, dann sind sie meistens für die Tonne. Sie müssen fließen, mein Herz berühren und mich alles fühlen und sehen lassen. Schreiben war und ist aus meinem Leben nicht wegzudenken. Ob ich als Grundschülerin eine Seite über Schlümpfe oder Pferde mit meiner Kinderschrift gefüllt oder als Teenager immer den Laptop von meinem Vater stibitzt habe, bevor ich einen eigenen geschenkt bekommen habe. Den wollte übrigens meine Mutter haben, nachdem ich nach drei Jahren mir meinen ersten Eigenen gekauft habe. Nur hat sie vergeblich das A,S,E und R gesucht.
Heute jongliere ich mit mehr Dingen, von dem bisher keines wegzudenken ist: Vollzeitjob, Familie und Freund, Freunde, Haushalt, Freizeit und noch ein paar kleine Dinge, die immer mal wieder anfallen. Das Schreiben kommt zu kurz.
Ich könnte nach der Arbeit noch schreiben. Ich könnte weniger schlafen. Ich könnte, ich könnte. Manche AutorInnen machen das. Ich nicht. Ich brauche meinen Schlaf. Ich brauche den Ausgleich von meinem Arbeitsalltag. Denn trotz aller Freude, trotz aller Herzensliebe ist Schreiben Arbeit. Und ich weiß, dass ich nach nicht allzu langer Zeit unter dem Stress zusammenbrechen würde. Also lasse ich mir die Zeit, die ich brauche.

Lesen – ohne wäre ich auch nicht vollständig. Ich brauche die Geschichten, um den Alltag und dem Stress zu entfliehen. Muss mich nicht mit meinen Figuren anlegen, sondern kann frei die von anderen genießen. Ich schaffe etwa ein Buch in der Woche, machmal auch zwei – Kinderbücher haben manchmal ja nicht so viele Seiten. Im Zug zur Arbeit und nach Hause – schreiben klappt nicht wegen häufigem Umsteigen – und Abends ein oder zwei Kapitel zum Abschalten und meistens inzwischen über dem Buch einschlafen.

Aber seit meinem Umzug nach Köln fehlt mir etwas Wichtiges. Erst war mir nicht wirklich klar, dass es mir fehlte. Aber in letzter Zeit fällt es mir doch sehr stark auf.
Das Reden über Bücher.
Nicht – boah das Buch war mega gut oder Mist – ich bin nicht mit warm geworden.
Sondern über die Charaktere, über die Message, über Plot und Plottwists, über Gemeinsamkeiten zu anderen Büchern oder Abhebung von solchen, von geheimen Favorites oder besonderen Themen. Von Dingen, die mir gefehlt haben, und Ausbrüchen, weil das Ende so verdammt fies ist und man ewig auf den nächsten Teil warten muss.
So ist die Idee von Emmas Zauber der Worte entstanden und auch wenn die Idee noch ziemlich neu ist, bekomme ich sie nicht mehr aus dem Kopf. Deswegen habe ich wieder eine Website erstellt und mich als absolut begabter Technikfreak – nicht – durch die Erstellung gekämpft.

Rezensionen werden hier eher selten zu lesen sein, die schreibe ich nur, wenn ich zu einem Buch ganz viel zu sagen habe und denke, ich muss einfach darüber reden. Emmas Zauber der Worte sollen eher meine Gedanken bezüglich bestimmter Themen, Themenkomplexe, Messages oder allgemein Gedanken zur Buchbranche beinhalten. Meine Meinungen sind natürlich absolut subjektiv und ich würde mich freuen, wenn dich ein Thema interessiert, dass du deine Meinung ebenfalls konstruktiv äußerst.

Wir lesens uns
Emma